Rose Tattoo mit neuer Single - Hard Road

Mich hat die Neuauflage von „Hard Road“ schon krass überrascht, weil der Song irgendwie ein anderes Tempo mit Rose Tattoo bekommt, also richtig rau und trotzdem mit Feeling. Finde, ihre Version klingt dreckiger als das Original, so als ob sie das Ding direkt aus’m Proberaum gekloppt hätten. 😅 Bin mir nicht sicher, ob die Leute jetzt eher die alte oder die neue Variante feiern, aber für mich haben beide ihren Charme.

Würde mal interessieren, ob ihr findet, dass Cover-Versionen wie diese heute noch was bewegen können – also so richtig was Neues rauskitzeln – oder bleibt am Ende doch immer das Original das Maß aller Dinge?

Was mir spontan auffällt: Mit solchen Covern wie von Rose Tattoo wird irgendwie ein bisschen die Zeitreise mitgeliefert, find ich. Klar, das Original hat den Kicks der Siebziger, aber die neue Variante fühlt sich mehr nach abgerockten Nächten irgendwo in ner Kellerkneipe an, als ob da Staub auf’m Boden liegt und die Bierflasche klimpert. Ich glaub, je nachdem, wie sehr die Band ihren eigenen Stempel reindrückt, können solche Neuauflagen echt nochmal richtig zünden – manchmal sogar mehr als beim Ersthörer vom Original.

Ist jetzt vielleicht ne blöde Frage, aber kann ein Cover für euch überhaupt so etwas wie ein „neuer Klassiker“ werden, oder bleibt das immer nur ein Tribut? Hab übrigens grad mein Radio angemacht und prompt lief AC/DC... Zufall? 😅

Mir ist beim Reinhören als erstes aufgefallen, dass die neue Version vom „Hard Road“ deutlich rotziger klingt, da musste ich sogar zweimal nachprüfen, ob ich überhaupt das richtige Lied erwischt hab… Bin mir echt unsicher, ob das jetzt nur daran liegt, dass Rose Tattoo halt diesen typischen, fast rumpeligen Vibe einsetzen (ich hab noch Haare voll von ihrem letzten Album im Gedächtnis), oder ob das einfach an meiner nicht gerade audiophilen Anlage lag. 🙃 Mein Handy piept übrigens seit Minuten, weil irgendwo in der Wohnung der Wecker läuft – krieg’s aber nicht lokalisiert…

Was mich beschäftigt: Wie sehr darf oder muss sich denn ein Cover entfernen, um noch als „neu“ durchzugehen? Gerade bei so Urgesteinen wie Rose Tattoo hat man ja die Erwartung, dass sie das Original eh nicht 1:1 nachbauen (wär auch langweilig). Aber gleichzeitig vergleicht man die Songs dann doch ständig miteinander, finde ich. Bei „Hard Road“ hab ich jetzt das Gefühl, man hört einerseits die Wurzeln, andererseits schwingt immer ’ne gewisse Melancholie von Abschied mit – liegt vielleicht auch daran, dass Angry da quasi schon das Ende der Band in Sicht hat. Irgendwie traurig und cool zugleich.

Noch so ein Gedanke, vielleicht bisschen schräg: Glaubt ihr, dass solche Cover heutzutage mehr als Hommage funktionieren oder tatsächlich als Inspirationsquelle für die nächsten Generationen? Also so, dass junge Musiker sich denken „Wow, da kann ich anschließen“? Ich verliere nämlich manchmal den Faden zwischen „eh schon mal gehört“ und „kriegt jetzt einen ganz eigenen Dreh“. Musste eben eh nochmal die alte Version anmachen und war erstaunt, wie verschieden die Energie rüberkommt.

Ach ja, und kleiner Off-Topic: Mein Kaffee ist kalt geworden… Hatte mich zu sehr ins Hören vertieft. 😅